Gütersloh (gl). Zu einem besonderen Passionskonzert lädt der Bachchor Gütersloh ein. Am Sonntag, 19. März, ab 18 Uhr singt der Bachchor Gütersloh „Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze“ von Joseph Haydn in der Martin-Luther-Kirche. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Sigmund Bothmann musizieren Cornelie Isenbürger, Sopran, Geneviève Tschumi, Alt, Paul Schweinester, Tenor, Markus Krause, Bass und das Orchester „L’arte del mondo“. In diesem für den Bachchor ungewöhnlichen Konzert werde beste Wiener Klassik zu hören sein, heißt es in der Ankündigung. Joseph Haydn habe sein Werk 1787 ursprünglich als Passionsmusik für Orchestergeschrieben. Es sei das Auftragswerk eines Konvents aus Cádiz gewesen und ursprünglich als Meditationsmusik an Karfreitag gedacht. Andachtsvoll sei das 60-minütige Werk und ohne dramatische Spitzen.
Einige Jahre später habe Haydn in Passau die Bearbeitung des dortigen erzbischöflichen Kapellmeisters gehört. Dieser habe einen passenden Text schreiben lassen und so aus dem Orchesterwerk etwas Oratorienartiges gemacht. Das habe Haydn so gut gefallen, dass er, unter teilweiser Benutzung des Passauer Textes, eine eigene Variante als Oratorium schrieb. Diese wurde 1796 uraufgeführt und nachfolgend zur erfolgreichsten Fassung der Komposition. Heute wird sie ein wenig anders gespielt. Sie ist schlichter als Haydns große Oratorien wie „Die Schöpfung“ oder „Die Jahreszeiten“. In Gütersloh wird sie nicht, wie heute üblich, romantisiert, sondern barock musiziert.„L’arte del mondo“ kommt mit alten Instrumenten, die einen halben Ton tiefer als 440 Hertz gestimmt sind und auch die vier Solisten sind in ihren vielfältigen Tätigkeiten in der Barockmusik zu Hause.
Karten für das Konzert zum Preis von 35 Euro (ermäßigt 25), 25 Euro (15) und 15 Euro (10) gibt es bei Gütersloh Marketing, 05241/2113636. Restkarten sind zudem an der Abendkasse erhältlich.
Artikel aus Die Glocke vom 16. Februar 2023